Wenn es um Beziehungen geht, sprechen wir oft von monogamen Beziehungen, heißt Beziehungen der Monogamie, sodass wir uns auf einen Partner festlegen. Diese Theorie wird von manchen Wissenschaftlern als veraltet bezeichnet und scheint in der heutigen Zeit immer seltener zu werden. Was Monogamie genau ist, wie diese entstanden ist und wie es damit zukünftig steht, erfährst du in diesem Artikel.
Was ist Monogamie?
Die offizielle Definition ist wie folgt „Monogamie bezeichnet bei Tieren eine lebenslange exklusive Fortpflanzungsgemeinschaft zwischen zwei Individuen einer Art. Beim Menschen ist mit dem Paarungsverhalten nicht zwingend auch eine Fortpflanzung verbunden.“ (1)
Im Gegensatz zu der Polygamie legen wir uns hier auf einen Partner fest, mit dem wir unser Leben verbringen wollen. Vor allem in der westlichen Welt ist die Monogamie weit verbreitet und gilt traditionelles Gerüst der Liebe und der Beziehung.
Da sich die Zeiten und auch die Bedürfnisse des Menschen verändern, scheint der Gedanken hinter der Monogamie auch überholt. Es bilden sich neue Variationen der Monogamie, wie die „“seriellen Monogamie“ übergeht. Das bedeutet, dass zwei Individuen so lange mit einem Lebensabschnittspartner zusammenleben, wie es für sie eben passend erscheint.
Danach wechseln sie in die nächste, ebenfalls monogame Beziehung. Vor allem in der Gruppe der 16- bis 29-Jährigen sei dieses Modell zunehmend beliebt, so eine repräsentative Studie im Auftrag der „Apotheken Umschau“. Bei Menschen jenseits der 60 gelte hingegen nach wie vor das Motto „Bis, dass der Tod uns scheidet.“ (2)
Vor allem in einer Zeit in der alles schneller und schneller geht, wir einen Partner ganz einfach über das Internet finden und ein One-Night-Stand zu erleben.
Wie ist die Monogamie entstanden?
Nun stellt sich die Frage, ist die Monogamie die richtige Wahl für mich und wie ist diese überhaupt entstanden? Das ist eine interessante Frage, vor allem wenn man sich manche Stämme in Afrika anschaut, in denen es gang und gäbe ist, dass Männer mehrere Ehefrauen haben und denen „Monogamie“ ein Fremdwort ist.
Auch in manchen arabischen Ländern sind Ehen mit mehreren Frauen etwas ganz normales.
Wie hat sich also der Gedanke der Monogamie in der westlichen Welt verbreitet und wieso sehen wir Ehen oder Beziehungen mit einem Partner als Teil einer glücklichen Liebe und andere Kulturen empfinden das genaue Gegenteil?
Dieses Phänomen laut den „Forschern der „University of Waterloo“ und des „Max-Planck-Instituts für evolutionäre Anthropologie“ in Leipzig zufolge zum einen mit dem Aufkommen der Landwirtschaft und dem Sesshaft werden der einstigen Nomadenbevölkerung zusammenhängen.
Zum anderen seien monogame Gruppen in Bezug auf Geschlechtskrankheiten und damit einhergehende Unfruchtbarkeit begünstigt gewesen, da sich diese hier nicht so leicht ausbreiten konnten und so schnell wieder verschwanden, so die Wissenschaftler. Auch das Christentum trug schließlich seinen nicht unerheblichen Teil zur Vorherrschaft der Monogamie bei.“ (3)
Ist Monogamie natürlich? ?
Jetzt stellt sich natürlich die weitere Frage, ob Monogamie oder Polygamie von der Natur aus so vorgesehen ist. Vor allem das Wachstum an offenen Beziehungen und scheiternden Ehen unterstützt den Glauben, dass nur einen Partner haben, nicht das Ziel zum Liebesglück ist.
Wenn man sich die Natur so anschaut, dann lassen sich ebenfalls beide Beziehungsmodelle bei den Tieren wiederfinden.
Zum einen haben Wissenschaftler der US-amerikanischen „Nationalen Akademie der Wissenschaften“ herausgefunden, dass auch in der Tierwelt Beziehungen entstehen und auch sinnvoll sind, um ihren Nachwuchs zu schützen.
„Vorbild sind die Primaten, von denen rund ein Viertel in einer sozialen Monogamie leben soll. Soziale Monogamie bedeutet, dass Männchen und Weibchen eine Zweierbeziehung eingehen, um den Nachwuchs gemeinsam aufzuziehen. Sexuelle Kontakte mit anderen sind aber nicht ausgeschlossen, Eifersucht spielt in der Tierwelt nur eine untergeordnete Rolle.“(4)
Doch auch bei Primaten lassen sich Zweckbeziehungen finden, das hat eher weniger was mit Liebe zu tun, sondern vielmehr vonnöten.
Wenn wir dennoch nur auf die Tierwelt schauen und dort die Antwort auf unsere Frage suchen, dann müssen wir uns eingestehen, dass Monogamie die absolute Seltenheit in der Tierwelt ist. Nur drei bis fünf Prozent der Tiere leben wirklich monogam.
Monogamie eine Lüge? ?
Viele Hetzer bezeichnen die Monogamie als eine Lüge, die man so nicht nachgehen sollte, da sie „unnatürlich“ sei. Es ist richtig, dass wir diese Lebensform eher selten in der Tierwelt finden, wir uns aber auch bewusst sein sollten, dass Tiere Emotionen weniger intensiv empfinden und zugleich das Bewusstsein nicht so existiert wie beim Menschen.
Aus diesem Grund empfinden Tiere beispielsweise auch keinen Neid und keine Eifersucht, was bei Menschen häufiger vorkommt.
Auch viele Beispiele von Sekten und Kommunen beweisen, dass die ausgelebte Polygamie, vor allem wenn es nur ein Mann mit mehreren Frauen ist, nicht unbedingt gut gehen muss. Beide Lebensstile haben Vor- und Nachteile, die jeder Mensch für sich selber erkennen und ablegen sollte.
Wo die Liebe hinfällt – Monogamie ist nur ein Wort
Dir sollte bewusst sein, dass „Monogamie“ nur ein Begriff ist, dabei entscheidet nicht das Wort oder nicht die dazugehörige Gesellschaft, wie du deine Liebe ausleben solltest. Wie die Tierwelt und auch andere Kulturen in arabischen und afrikanischen Ländern zeigen, ist die Monogamie nicht immer die Antwort. Vielmehr haben auch andere Einflüsse, wie die jeweilige Gefühlslage, das Bewusstsein und das Umfeld damit zu tun.
Was für uns gang und gäbe ist, heißt nur einen Partner zu haben, mit dem wir unser Leben teilen, ist in anderen Ecken der Welt die Ausnahme. Vielmehr gibt es Stämme, in denen ein Mann eine ganze Reihe an Frauen hat und diese glücklich und zufrieden zusammenleben.
Das zeigt auch, dass die Monogamie eine relativ junge und vor allem westliche Lebensweise ist. Die Tendenz zu offenen Beziehungen und stetig wechselnden Partner, zeigt aber auch, dass die neuste Richtung in die der Polygamie geht.
Alles in allem lässt es sich sagen, dass jeder Mensch selber entscheiden sollte, inwiefern er oder sie die eigene Liebe ausleben möchte, sei es mit einem oder mehreren Partnern.
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