Eine Verhütungsmethode ohne Hormone, hohe Kosten und das alles alleine durch Kalkulationen? Genau berechnen zu können, wann die fruchtbaren Tage sind und so eine Schwangerschaft besser planen zu können? Hört sich zu schön an, um wahr zu sein? Das verspricht die Kalendermethode! Erfahre in diesem Artikel was die Kalendermethode genau ist und ob sie dich wirklich vor einer ungewollten Schwangerschaft schützt!
Was ist die Kalendermethode?
Die Kalendermethode wird auch Knaus-Ogino-Methode genannt, diese Methode „geht davon aus, dass bei einem Menstruationszyklus von 28 Tagen der Eisprung immer am 15. Tag vor der nächsten Menstruationsblutung erfolgen wird und daher theoretisch mit einem Menstruationskalender errechnet werden kann.“ (1) Hierbei ist zudem zu beachten, dass die Spermien im Körper der Frau gut 3-4 Tage überlegen, dies sollte bei der Kalkulation eine weitere Rolle spielen.
Des Weiteren rechnet man einen weiteren Tag nach dem Eisprung zu der fruchtbaren Zeit, da eine befruchtfähige Eizelle rund 6-12 Stunden im Eierstock überlegen kann. Somit kommen wir bei der Kalkulation auf 5 fruchtbare Tage bei einem traditionellen Zyklus von 28 Tagen der Frau.
Wie rechne ich in der Kalendermethode?
Die Kalendermethode basiert auf den Informationen deines vergangenen Zyklus.
„Von der kürzesten Zyklusdauer des gemessenen Zeitraums werden IMMER 18 Tage abgezogen. So erhält man den ersten fruchtbaren Tag.
Von der längsten ermittelten Zyklusdauer werden IMMER 11 Tage abgezogen. So erhält man den letzten fruchtbaren Tag.
Menstruationszyklus der Frau
Zykluslänge | 26 Tage | 27 Tage | 28 Tage | 29 Tage | 30 Tage |
1. Zyklushälfte (Follikelphase) | 1.-10. Tag | 1.-11. Tag | 1.-12. Tag | 1.-13. Tag | 1.-14. Tag |
Zyklusmitte (Eisprung) | 11.-12. Tag | 12.-13. Tag | 13.-14. Tag | 14.-15. Tag | 15.-16. Tag |
2. Zyklushälfte (Lutealphase) | 13.-26. Tag | 14.-27. Tag | 15.-28. Tag | 16.-29. Tag | 17.-30. Tag |
Ein Beispiel soll diese Regel veranschaulichen:
Eine Frau, deren kürzester Zyklus im gemessenen Zeitraum 26 Tage betrug und deren längster Zyklus 32 Tage gedauert hat, rechnet folgendermaßen:
- Erster fruchtbarer Tag: 26 – 18 = 8
- Letzter fruchtbarer Tag: 32 – 11 = 21“ (2)
Dies zeigt, dass du während deines 8ten bis zum 21ten Tag nicht geschützt bist und dich in der fruchtbaren Zeit befindest. Die Zeit, in der du demnach extra verhüten solltest sind 13 Tage, ungefähr die Hälfte der Zykluszeit.
Ist die Kalendermethode sicher? ?
Nein! Auch wenn es sich wie die perfekte Verhütungsmethode anhört, ist sie zu unsicher, um regelmäßig genutzt zu werden. Es gibt zu viele Faktoren, die den Eisprung verschieben und zu Komplikationen kommen können, beispielsweise Stress oder Krankheiten.
In der Theorie mag die Kalendermethode funktionieren und die Faktoren der fruchtbaren Tage zu berücksichtigen kann sicherlich nicht schaden, doch ist es keine Methode, die dir vollen Schutz gewährt.
Du wirst sicher schon festgestellt haben, dass deine Periode sich manchmal verschiebt, heißt eher oder später kommt.
Das kann auch am Eisprung liegen, da dieser nicht immer am gleichen Zyklustag vollzogen wird. Bei der Kalendermethode gehst du aber davon aus, dass dieser Tag immer der gleiche ist und berechnet deine Werte durch vergangene Informationen, die aber für deine aktuelle Lage nicht akkurat genug sind.
Die Kalendermethode ist mehr ein Glücksspiel als eine zuverlässige Verhütungsmethode. Nur Frauen, die ungefähr ein Jahr einen Menstruationskalender geführt haben, können mehr oder weniger berechnen wann ihre fruchtbaren Tage sind. Als schnelle Lösung ist die Kalendermethode daher nicht geeignet.
Alternativen zu der Kalendermethode? ?
Wenn du auf Hormone verzichten möchtest, dann solltest du im Zweifelsfall immer auf Kondome zurückgreifen. Da diese auf Dauer, aber keine Lösung sind und du dennoch keine Pille einnehmen willst, dann empfehlen wir die symtothermale Methode mit einem Pearl-Index von 0,3.
Diese Methode basiert auf Körperwärme und gilt als eine sichere Methode. Die Kalendermethode hat hingegen einen Pearl-Index von 12 bis 15, was sie offiziell als unsicher einstufen lässt.
Wenn du kein Problem damit hast Hormone zu konsumieren, dann ist die Pille für dich die beste Wahl. Sie ist die beste und erfolgreichste Verhütungsmethode und lässt sich schnell in den Alltag implementieren. Zu Anfang deiner Periode nimmst du die erste Pille und dann jeden Tag eine für die folgenden drei Wochen.
Du machst eine Woche eine Pillenpause, in der Zeit bekommst du deine Periode und nimmst sie danach wie gewohnt weiter. Die Sicherheit ist ab der ersten Pille und bei regelmäßigem Konsum gewährleistet.
Der beste Weg ist, sich in diesem Fall von einem Frauenarzt beraten zu lassen und nicht wild Verhütungsmethoden zu testen. Das kann unter Umständen zu einer ungewollten Schwangerschaft führen. Zudem kann das Gespräch Unsicherheiten und Fragen aus dem Weg räumen, sodass du dir nicht zu viele Gedanken hinsichtlich der Verhütung machen musst.
Fazit zu der Kalendermethode!
Das Fazit zu der Kalendermethode ist ernüchternd, da diese Verhütungsmethode alles andere als sicher ist und demnach NICHT verwendet werden sollte. Es kann interessant sein, die fruchtbaren Tage zu berechnen und vielleicht zu dieser Zeit besonders vorsichtig zu sein, aber sich alleine auf diesen Faktor zu konzentrieren, sollte nicht der Fall sein.
Der Pearl-Index von 12-15 spricht für die starke Unsicherheit und zeigt, dass man mit einer ungewollten Schwangerschaft rechnen muss, wenn sich auf diese Methode verlassen wird.
Setze lieber auf sichere Verhütungsmittel, sei es die Pille oder alternative Verhütungsmethoden wie die symtothermale Methode. Lasse dich am besten von deinem Frauenarzt beraten, um die beste Wahl zu treffen!