Pillenpause: Was du darüber wissen und beachten musst

Sieben Tage keine Pille: Ist die Pillenpause sinnvoll?

Pillenpause- Was du darüber wissen und beachten musst

Das solltest du über die Pillenpause wissen

Die Antibabypille ist das meist verwendete Verhütungsmittel dieses Landes. Kein Wunder, die Pilleneinnahme ermöglicht die größte Freiheit bei gleichzeitig maximaler Sicherheit vor einer ungewollten Schwangerschaft. Immer wieder stellen sich Frauen die Frage nach der Pillenpause.

Hier erfährst du alle wesentlichen Fakten dazu.

Was genau ist die Pillenpause? 

Mikropillen werden in der Regel nach einem festgelegten Schema von 21 zu 7 Tagen eingenommen. Das bedeutet, die Frau nimmt 21 Tage lange jeden Tag eine Pille. Danach legt sie eine siebentägige Pillenpause ein, in der sie also keine Pille nimmt.

Weil die Pille ein Hormonpräparat ist, dem Körper also bestimmte Hormone regelmäßig zugeführt werden, bewirkt die Pillenpause einen Hormonentzug des Körpers, durch den es während der Pause zu einer Hormonentzugsblutung kommt.

Umgangssprachlich wird diese Monatsblutung zwar auch Menstruationsblutung genannt, biologisch gesehen ist das aber nicht richtig.

Die Pille verhindert den monatlichen Eisprung wie auch den wesentlichen Aufbau der Gebärmutterschleimhaut. Daher kann es also auch nicht im eigentlichen Sinne zu einer Menstruationsblutung kommen, bei der die aufgebaute Gebärmutterschleimhaut ausgeschieden wird.

Aus diesem Grunde ist die Blutung während der Pillenpause auch weniger stark als normale Menstruationsblutung. Bei vielen Frauen bleibt die Blutung während der Pillenpause auch gänzlich aus.

Durch die Pillenpause wird der Körper in einen Hormonenentzug gesetzt
Durch die Pillenpause wird der Körper in einen Hormonenentzug gesetzt

Wie lange dauert die Pillenpause? 

Die Pillenpause dauert sieben Tage. Dieser 21/7-Tage-Rhythmus orientiert sich an dem natürlichen 28-Tage-Rhythmus des weiblichen Zyklus. Dies ist praktisch, weil der gesamte Zyklus immer exakt vier Wochen umfasst und Frauen sich für die Pilleneinnahme und auch die Pillenpause und die Entzugsblutung feste Wochentage vormerken können.

Diese Regelmäßigkeit ermöglicht zudem eine Planbarkeit. Die Frauen können sich an den vier Wochen gut orientieren, wissen also genau, wann sie die Blutung erwarten. Vielen kommt das gerade hinsichtlich ihrer Urlaubsplanung oder der Planung ihres Sexuallebens entgegen.
 Wichtigster Faktor ist die Sicherheit vor einer ungewollten Schwangerschaft:  Sieben Tage stellen den längsten Zeitraum dar, in dem die Pille nicht eingenommen wird und dennoch maximale Sicherheit gewährleistet. Werden die sieben Tage überschritten, wächst die Wahrscheinlichkeit, dass der Körper wieder eigene Hormone produziert und somit wieder ein Eisprung stattfindet.

Warum legt man überhaupt eine Pillenpause ein?

Die Pillenpause stammt aus einer Zeit, in der einerseits die Hormonpräparate zur Empfängnisverhütung sehr hoch dosiert waren und ein regelmäßiger Entzug als wichtig angesehen wurde.

Andererseits hatten viele Frauen gerade in dieser frühen Zeit noch Schwierigkeiten, die natürlichen Funktionen ihres Körpers durch ein Hormonpräparat zu beeinflussen. Die regelmäßige Monatsblutung, die durch die Pillenpause eintritt, dient also auch dazu, eine gewisse Natürlichkeit zu bewahren.

Wenn die Pille zu hoch dosiert ist, kann eine kleine Pause bzw. ein kleiner Entzug gut tun
Wenn die Pille zu hoch dosiert ist, kann eine kleine Pause bzw. ein kleiner Entzug gut tun

Kann ich die Pillenpause auch weglassen?

Die Pillenpause wegzulassen, also die Pille einfach weiter durchzunehmen, ist heute, da die Minipillen recht niedrig dosiert werden, kein großes Problem. Viele Frauen wenden diese Methode an, um die Montagsblutung zu verschieben, beispielsweise wenn ein Urlaub oder ein wichtiges Ereignis ansteht. Allerdings ist davon abzuraten, dies regelmäßig zu machen, weil sonst der Hormonhaushalt durcheinander geraten würde.

Es gibt jedoch Pillensysteme, die auf die Langzeitzyklen ausgelegt sind. Darüber solltest du dich im Zweifelsfall von deinem Frauenarzt beraten lassen. Wenn du dich für eine solche langzeitzyklische Empfängnisverhütung entscheidest, solltest du dennoch zwei- bis dreimal im Jahr eine Pillenpause einlegen, damit eine Blutung einsetzen kann. Dies ist wichtig, um die Gebärmutterschleimhaut intakt zu halten.

Kann ich die Pillenpause verkürzen?

Auch die Pillenpause zu verkürzen stellt eine beliebte Möglichkeit dar, die Periode zu verschieben. Das ist möglich, wenn du sichergehen möchtest, dass du an einem ganz bestimmten Tag – wie beispielsweise bei deiner Hochzeit – nicht durch eine Monatsblutung beeinträchtigt wirst.

Bedenke dabei aber immer auch, dass eine Verschiebung der Monatsblutung um ein paar Tage den regelmäßigen 28-Tage-Zyklus durcheinander bringt. Auch das solltest du für deine eigene Planbarkeit nicht unbedingt häufig machen.

Es empfiehlt sich bei Bedarf eher, die komplette siebentägige Pause ausfallen zu lassen, statt sie zu verkürzen und damit den gesamten Zyklus durcheinander zu bringen.

Es empfiehlt sich die sieben Tage von Pausen auszulassen
Es empfiehlt sich die sieben Tage von Pausen auszulassen

Lässt sich die Pillenpause auch verlängern?

Wie bereits erwähnt ist davon abzuraten, die Pillenpause zu verlängern, weil sonst die Empfängnisverhütung nicht mehr gewährleistet ist. Bereits eine Überschreitung von ein, zwei oder drei Tagen könnte dazu führen, dass dein Körper eigene Geschlechtshormone entwickelt, Gebärmutterschleimhaut aufgebaut wird und ein Eisprung stattfindet. Es gäbe auch keinen logischen Grund, die Pillenpause zu verlängern, weil du hiervon keinerlei Nutzen hättest.

Längere Pillenpausen wurden früher empfohlen, damit der Körper sich von der ständigen Hormonzufuhr erholen konnte. Das war zu Zeiten, als die Pille deutlich höher dosiert war und somit für den weiblichen Körper eine echte hormonelle Belastung darstellte.

Deshalb galt es in früheren Jahrzehnten als ratsam, die Pille auch mal für ein paar Monate wegzulassen.

Heute ist dies jedoch nicht mehr der Fall, da die Pille sehr niedrig dosiert und verträglich ist. Wenn du dennoch unter negativen Begleiterscheinungen leidest, solltest du deinen Frauenarzt ansprechen, er kann dir ein anderes Produkt verschreiben.

Was ist mit der Pillenpause bei einem Wechsel der Pille?

Wenn du auf ein anderes Präparat wechselst, ändert dies für die Pillenpause nichts, sofern es sich um eine Minipille handelt, die ebenfalls einen 21/7-Zyklus vorsieht. Dann nimmst du nach der siebentägigen Pillenpause am ersten Tag einfach das andere Präparat ein. Lass dich hierzu aber am besten auch ärztlich beraten, wenn du das neue Präparat verschrieben bekommst.

Fazit ✅

Wenn wir heute Pillenpause sagen, meinen wir also in der Regel die siebentägige Pause nach 21tägiger Einnahme der Pille. In diesem Zeitraum tritt eine Blutung ein. Dies schafft ein Gefühl der Natürlichkeit und „Normalität“. Andere Pillenpausen braucht dein Körper gar nicht.

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Quelle:
  • https://www.fernarzt.com/behandlungen//pillenpause/
  • https://www.netdoktor.de/pille/pillenpause/
  • https://www.dred.com/de/pillenpause.html
  • http://diepille.info/die-pille-medizinische-fragen/die-pillenpause/
  • https://www.sicher-verhueten.de/faq/anwendung/ist-eine-pillenpause-sinnvoll
  • https://www.sicher-verhueten.de/faq/anwendung/pillenpause
  • https://www.lilli.ch/pille_einnehmen_korrekt_richtig_tipps
  • https://www.bravo.de/dr-sommer/sicher-der-pillenpause-342637.html