Du hast gerade erst dein Kind bekommen und fragst dich nun, wie lange du noch vor einer ungewollten Schwangerschaft geschützt bist? Hier klären wir alle wichtigen Fragen, rund um die Verhütung nach der Geburt!
Ab wann sollte wieder verhütet werden?
Wann Paare wieder Lust auf Geschlechtsverkehr haben, kommt immer auf die Personen an. Manche haben direkt nach der Geburt wieder Lust und bei manchen Paaren dauert es eine Zeit, bis sich die Lust auf Sex wieder äußert.
Zudem kommt es auch darauf an ob und wie lange die Frau das Baby stillt. Sollte diese es nur für kurze Zeit machen, dann kommt es nach drei bis sechs Wochen zum ersten Eisprung.
Ab diesem Zeitpunkt kann die Frau wieder schwanger werden. Demnach solltest du ab der dritten Woche nach der Geburt wieder aktiv verhüten, wenn du Geschlechtsverkehr ausüben und eine ungewollte Schwangerschaft vermeiden möchtest.
Das erste Mal nach der Geburt deines Kindes ❤️
Wann Frauen und Männer nach der Geburt wieder Lust auf Sex haben, kommt immer auf die Person an. Hierbei hat auch der Alltag mit Baby einen großen Einfluss auf die Lust, da neue Eltern meist an starken Schlafmangel leiden und in dem stressigen Alltag eher weniger Lust auf Sex haben.
Zudem kann auch die Veränderung im Körper sich ungewohnt auf die Lust auswirken.
Manche Männer finden den Stillbusen sehr attraktiv und andere fühlen sich eingeschüchtert. Auch manchen Frauen kann der neue Umfang erstmal Bedenken und Unsicherheiten auslösen. Zudem kann es passieren, dass der Milchfluss ausgelöst wird, wenn die Frau zum Orgasmus kommt.
Verhütung nach Geburt – Der Wochenfluss
Der Wochenfluss besteht aus Blut und Wundsekret aus der Wundfläche der Gebärmutter, an der während der Schwangerschaft die Plazenta saß. Er fließt anfangs stark, dann abnehmend für etwa vier Wochen. Manche Paare finden den Wochenfluss ekelig.
Tatsache ist, dass er zwar nicht infektiös ist, dafür aber einen perfekten Nährboden für Keime darstellt. Man sollte also zumindest Kondome zur Verhütung benutzen, solange der Wochenfluss noch da ist und möglichst auch auf Oralverkehr verzichten.
Das Stillen als Verhütungsmittel? ?
Stillen eignet sich generell schon als Verhütungsmittel, da bei der Milchproduktion das Hormon Prolaktin ausgeschüttet wird, welches die Produktion der Milch anregt und zugleich die Aktivität der Eierstöcke hemmt und somit verhindert, dass es zum Eisprung kommt.
Die Sicherheit kann durch das Stillen gewährleistet werden, solange folgende Punkte eingehalten werden:
- Sie müssen voll stillen, das heißt rund um die Uhr mindestens sechsmal innerhalb von 24 Stunden, insgesamt mindestens 80 Minuten täglich.
- Sie dürfen nicht zufüttern.
- Sie hatten noch keine Monatsblutung (der Wochenfluss zählt nicht).
Werden diese Regeln eingehalten, schützt Stillen zuverlässig vor einer Schwangerschaft (Versagerrate 0,2 bis 2 Prozent in sechs Monaten). (1)
Bei dieser Methode musst du vor allem darauf achten, dass deine Stillpausen nicht zu lange sind, da sich sonst die Prolaktin Produktion so weit zurückfährt, dass keine Sicherheit mehr gewährleistet ist. Spätestens aber nach 6 Monaten, solltest du wieder anfangen zu verhüten, um keine negativen Überraschungen zu erlangen.
Beste Verhütung nach Geburt ✔️
Jetzt fragst du dich sicher, welche wie die Verhütung nach Geburt so aussehen kann, damit du keine negativen Überraschungen verbuchen musst. Zudem ist es wichtig darauf zu achten, dass die Mittel die Muttermilch nicht beeinflussen. Hier stellen wir dir passenden Verhütungsmethoden vor, die sich als Verhütung nach Geburt eignen.
#1 Die Barrieremethode
Barrieremethoden sind beispielsweise Kondom oder Diaphragma, da dies weder die Milch, noch dessen Qualität beeinflusst. Sie sind einfach anzuwenden. Beachte nur bei dem Diaphragma, dass es womöglich nach der Geburt von der Größe her nicht mehr passt.
Zumal es erst nach 3 Monaten nach der Geburt wieder verwendet werden sollte. Hier ist es hilfreich einen Frauenarzt aufzusuchen, um dich beraten zu lassen und die optimale Größe zu finden.
#2 Die Pille und Micropille
Beachte das bei der Einnahme der Pille nicht jede Pillenart geeignet ist, beispielsweise kann das enthaltende Östrogen in der Kombi-Pille die Milchproduktion beeinflussen und gegebenenfalls sich negativ auf die Qualität der Milch ausüben.
Für Frauen, die nicht stillen ist diese Verhütungsmethode geeignet, jedoch erst nach der Bettzeit, somit circa 3 Wochen nach der Geburt. In dieser Phase ist das Thromboserisiko erhöht und demnach wird von der Einnahme der Pille abgeraten.
Die beste Variante ist hier die Nutzung der Minipille, die auch gerne als Stillpille bezeichnet wird. Diese Pille zeichnet sich durch einen kleineren Teil an Gestagen aus.
Dies ermöglicht es, dass Frauen die Pille auch während der Stillzeit einnehmen können, ohne die Muttermilch zu beeinflussen. Hierbei sollten stillende Frauen ab der sechsten Woche mit der Einnahme beginnen, wohingegen nicht stillende Frauen jederzeit beginnen können.
#3 Die Spirale
Die Spirale ist ebenfalls eine gute Methode nach der Geburt zu verhüten. Diese hat keinen Einfluss auf die Qualität und die Produktion der Muttermilch. Beachte dennoch, dass die Spirale frühstens nach 6 Wochen nach der Geburt eingesetzt werden sollte, um unnötige Verletzungen und das mögliche Abstoßen zu vermeiden.
Auch die Hormonspirale ist geeignete, da sie wie die Minipille einen kleinen Anteil an Gestagen enthält.
#4 Die Drei-Monats-Spritze
Obwohl die Drei-Monats-Spritze auch eine hormonelle Methode ist, eigentlich sie sich als Verhütung nach Geburt, denn auch hier sind Gestagen enthalten, die sich nicht auf die Muttermilch auswirken.
Beachte jedoch, dass es viele Frauen gibt, die diese Spritze nicht vertragen und sie generell erst ab der sechsten Woche nach der Geburt eingesetzt werden darf.
Das solltest du beachten – Die Pille danach ?
Die Pille danach solltest du nur in aktuten Notfällen verwenden, da diese die Wirkstoffe Levonorgestrel, beziehungsweise Ulipristal aber in die Muttermilch übertreten, wird empfohlen, Präparate mit dem Wirkstoff Levonorgestrel nach Möglichkeit unmittelbar nach dem Stillen einzunehmen. Danach sollte eine Stillpause von mindestens acht Stunden eingehalten werden.
Nach der Einnahme des Präparats mit dem Wirkstoff Ulipristalacetat wird empfohlen, mit dem Stillen mindestens eine Woche auszusetzen. In dieser Zeit ist es sinnvoll, die Muttermilch abzupumpen, um die Milchbildung aufrechtzuerhalten. Die abgepumpte Milch muss weggeschüttet werden. (2)
Verhütung nach Geburt – So bist du sicher!
Die Verhütung nach der Geburt ist von vielen Faktoren beeinflussbar, zum einen entscheidet, ob das Stillen vorgenommen wird oder nicht. Wenn die Stillzeit nicht eingehalten wird, dann sollte ab sofort wieder verhütet werden.
Dabei können die traditionellen Verhütungsmethoden gewählt werden.
Achte dennoch darauf, wenn du beispielsweise die Spirale oder das Diaphragma als Verhütungsmittel wählst, dass die Gebärmutter wieder verheilt sein sollte. Demnach ist es ratsam, diese erst ab der sechsten Woche nach der Geburt wieder einzusetzen.
Für Frauen, die stillen sieht es ein wenig anders aus, da das Hormon, welches für die Produktion der Milch zuständig ist, zugleich auch die Eierstöcke hemmt und es demnach nicht zu einem Eisprung kommt.
Die Frau ist demnach vor einer ungewollten Schwangerschaft geschützt. Hierbei müssen aber auch wichtige Vorkehrungen getroffen werden, damit die Sicherheit auch langfristig erhalten bleibt.
Wenn zusätzliche Verhütungsmittel verwendet werden sollen, dann muss darauf geachtet werden, dass diese nicht die Produktion, sowie die Qualität der Milch beeinflussen. Am besten eignen sich hierbei sogenannte Barrieremethoden, wie beispielsweise das Kondom, die ohne Hormone und ohne Einführung schützen.
Wie du dich auch entscheidest, es ist immer ratsam einen Facharzt aufzusuchen und sich persönlich beraten zu lassen, um alle Fragen aus der Welt zu schaffen und sicher verhüten zu können.